Der Vortrag «Non finito» von Florian Summa, Partner bei Summacumfemmer Architekten in Leipzig, beleuchtet die prozessualen Erscheinungen der Disziplin, die das Büro in Lehre und Praxis beschäftigen. So haben sie mit ihrem Biennale Beitrag 2023 für den deutschen Pavillon versucht, sich im «AkteurInnengeflecht» der Stadt Venedig zurechtzufinden und dabei die Ausstellung nicht als klassische Ausstellung verstanden, sondern selbst Hand angelegt und bei städtischen Reparatur- und Unterhaltsprozessen mitgearbeitet.
Ein anderes Beispiel für diese prozesshaften, räumlichen Veränderungen ist das genossenschafliche Wohnprojekt «San Riemo» in München oder das scheinbar niemals endende, eigene Umbauprojekt in Leipzig, das die beiden ArchitektInnen nun schon seit nunmehr zehn Jahren reparieren und sich damit implizit gegen die „geplante“ Stadtentwicklungsprozesse in Leipzig stellt.
Die Lehre stellt für ihre Arbeit weiterhin ein wichtiges, praxisbezogenes Gefäss dar, indem sie an realen Orten, reale Dinge bauen und die Studierenden dabei lernen, selbst Initiative zu ergreifen und den sicheren Hafen von „Simulationen“ im akademischen Kontext verlassen.
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Wir freuen uns, die Vortragsreihe „Positions on Urbanism“ am Institut für Architektur mit Beiträgen von Mio Tsuneyama, Florian Summa und Stephanie Macdonald anzukündigen.
Die Reihe befasst sich in diesem Semester weiterhin mit städtebaulichen Themen und sucht nach neuen, zeitgemässen Ansätzen, um die derzeitigen Herausforderungen an die gebaute Umwelt zu diskutieren und zu meistern.
Hierbei geht es um Themen wie der Übersetzung und Anwendung von architektonischen Beziehungsgeflechten; den permanenten Aushandlungsprozessen, die die Disziplin definieren - auch in Bezug auf städtebauliche Entwicklungen und schliesslich der Umgang mit der Geschichte und ihre Bedeutung für das zukünftige Bauen.
Ort
Technikumstrasse 21
6048 Horw